Das Amt für Grundstücke und Gebäude (AGG) plant den Ausbau des Gymnasiums Thun mit der Fachmittelschule und der Wirtschaftsschule am Standort Schadau. Die räumliche Zusammenlegung des Gymnasiums Thun am Standort Schadau verlangt eine Erweiterung des Hauptgebäudes und den Neubau einer Sporthalle mit Schulräumen für das Bildnerische Gestalten.
Mit einem offenen Projektwettbewerb nach SIA 142 sucht das Amt für Grundstücke und Gebäude ein städtebaulich und architektonisch stimmiges Projekt mit einem Generalplanungsteam für die Projektierung, Ausschreibung und Realisierung des Neubaus Sporthalle mit Schulräumen für das Bildnerische Gestalten als Ingenieurholzbau.
Der Kanton Bern als Bauherrschaft setzt die beschränkt verfügbaren Steuermittel optimal ein: gefragt sind robuste, langfristig gut nutzbare Bauten mit hohem Gebrauchswert, herausragender Wirtschaftlichkeit und vorbildlicher Energieeffizienz.
Der Wettbewerbsperimeter
Aufgabenstellung
Ziel des Projektwettbewerbs ist es, mit einem geeigneten Neubauvolumen als Ingenieurholzbau insgesamt rund 2‘700 m2 NF zu schaffen. Diese unterteilen sich in Räumlichkeiten für den Sport (rund 1'800 m2 NF) und in Räumlichkeiten für das Bildernische Gestalten (rund 900 m2 NF). Das Kostenziel für den Neubau der Sporthalle mit Schulräumen für das Bildnerische Gestalten wurde auf CHF 16.2 Mio. für BKP 1–9 (inkl. MWST), inkl. fest eingebaute Sportgeräte (Sprossenwände, Ringe, etc.), und ohne nutzerspezifische Ausstattung wie mobile Sportgeräte und -material (Bälle, Springseile, etc.) sowie Möblierung festgelegt.
Information zum Verfahren
Das AGG hat einen offenen Projektwettbewerb gemäss der Ordnung für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe SIA 142 und den SIA-Wegleitungen durchgeführt. Veranstalterin und Auftraggeberin des Projektwettbewerbs war die Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern, vertreten durch das
Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern (AGG)
Reiterstrasse 11
CH-3011 Bern
Mit der Organisation und Durchführung des Projektwettbewerbs beauftragt war die:
Bächtold & Moor AG
Giacomettistrasse 15
3006 Bern
Gesamtpreissumme
Dem Preisgericht standen für die Prämierung von 4 bis 6 Projekten (Preise und Ankäufe) CHF 160'000.– (exkl. 7.7 % MWST) zur Verfügung. Diese Gesamtpreissumme wird in jedem Fall voll ausgerichtet, höchstens 40 % davon für allfällige Ankäufe. Die Vergütung erfolgt nach Beendigung der Ausstellung.
Teilnahmeberechtigung
Die Wettbewerbsaufgabe war integral von einem Generalplanungsteam mit folgenden qualifizierten Fachleuten zu bearbeiten:
Gesamtleitung
Architektur
Landschaftsarchitektur
Holz- / Bauingenieurwesen
Fachingenieur Gebäudetechnik
Termine
08. Mai 2020 | Publikation Wettbewerb und Unterlagen auf www.simap.ch Bezug Modellgrundlage beim Modellbauer |
Bis 29. Mai 2020r | Fragen im Forum auf www.simap.ch |
Bis 15 Juni 2020 | Antworten im Forum auf www.simap.ch |
Bis 20. Juli 2020 | Anmeldung (empfohlenes Datum) |
04. September 2020 | Eingabefrist Projektunterlagen |
18. September 2020 | Eingabefrist Modelle |
September – Oktober 2020 | Vorprüfung Projekteingabe (Experten) |
21., 22. Oktober 2020 | 1. und 2, Jurierungstag |
23. Oktober bis 26. November 2020 | Vertiefte Vorprüfung |
27. November 2020 | 3. Jurierungstag |
16. Dezember 2020 | 4. Jurierungstag |
Januar 2021 | Vergabeentscheid, Bericht des Preisgerichts, Publikation |
Januar 2021 | Wettbewerbsausstellung (aufgrund der Covid-19 Situation als Webauftritt). |
Februar 2021 – Dezember 2021 | Projektierung |
ab 2022 | Ausschreibung, Realisierung |
2024 | Inbetriebnahme |
Beurteilung
34 Planerteams haben sich nach den Vorgaben des Wettbewerbsprogrammes angemeldet. Eingereicht wurden total 31 Projekte. Die generelle Vorprüfung aller Projekte fand vom 14.09.20 bis 20.10.20 statt. Geprüft wurden sie hinsichtlich Einhaltung des Eingabedatums, der Anonymität, der Vollständigkeit der Unterlagen und darstellerischen Vorgaben. Das Preisgericht hat beschlossen, alle 31 Projekte zur Beurteilung zuzulassen.
Die Eingaben wurden schliesslich an 4 Jurytagen im Zeitraum zwischen dem 21.10.20 und dem 16.12.20 juriert.
Beurteilungskriterien
Gesellschaft und Architektur
Städtebauliche Qualität, Kontextbildung zur gebauten Umgebung
Architektur, Identität
Innere und äussere Erschliessung
Qualität der Innen- und Aussenräume
Wirtschaft
Funktionalität des Konzeptes, innere Organisation und Zweckmässigkeit
Optimiertes Verhältnis von Nutzflächen zu Geschossflächen
Erstellungs-, Betriebs und Unterhaltskosten
Funktionalität der Erschliessung und Anpassungsfähigkeit der Gebäudetechnik
Wertbeständigkeit der gewählten Konstruktionen und Materialien
Umwelt und Ökologie
Materialisierung und Bepflanzung im Aussenraum
MINERGIE-P-ECO-Tauglichkeit
Ressourcenarme und umweltschonende Erstellung
Rückbaubarkeit, Trennbarkeit und Rezyklierbarkeit der ausgewählten Baumaterialien
Zusammensetzung Preisgericht
Zwischen dem Zeitpunkt der Programmgenehmigung und dem ersten Jurierungstag kam es zu einigen personellen Ausfällen. Nach Absprache mit der SIA wurden dem Preisgericht die notwendigen Anpassungen vorgelegt. Das Preisgericht hat die personellen Änderungen angenommen. Für die Jurierung setzte sich das Preisgericht damit wie folgt zusammen:
Fachpreisrichter/-innen
Michael Frutig (Vorsitz) | Dipl. Architekt HTL, DAS Baumanagement AGG, Abteilungsleiter Bauprojektmanagement Vorsitz des Preisgerichts |
Christian Ingold | Dipl. Architekt FH/ MAS FM AGG, Gesamtprojektleiter |
Marianne Baumgartner | Dipl. Architektin ETH/BSA/SIA Camponovo Baumgartner Architekten, Zürich und Bern |
Hansruedi Stirnemann | Dipl. Architekt FH/BSA/SIA/SWB Stirnemann Architekten, Baden |
Heinz Brügger | Dipl. Architekt FH/SIA Brügger Architekten AG, Thun |
Florian Kühne | Stadt Thun Stadtarchitekt / Co-Leiter Planungsamt |
Sachpreisrichter
Josef Stirnimann | Gymnasium Thun, Prorektor |
Achim Steffen | Bildungs- und Kulturdirektion, Bauplanung und Koordination |
Beat Keller | B.Sc. ZFH/FM, MAS Nachhalt. Bauen AGG, Abteilungsleiter Bildung im Immobilienmanagement |
Experten / Expertinnen mit beratender Stimme
Die Experten nehmen nicht an der Jurierung teil, beraten aber das Preisgericht in fachlicher und technischer Hinsicht im Rahmen der Vorprüfungen. Sie besitzen kein Stimmrecht.
Dr. Hans Seelhofer | Tragwerksplanung, Dr. Lüchinger + Meyer, Zürich |
Christian Bähler | Elektro und GA, Bähler AG, Küssnacht am Rigi |
Patricia Bürgi | Umwelt+Ökologie, CSD, Bern Liebefeld |
Remo Grüniger | HLKS, institut bau+energie, Bern |
Jürg Scheidegger | Kostenplanung, E’xact Kostenplanung AG, Worb |
Ruedi Perren | Prorektor, Gymnasium Thun |
Rahel Schneider | Bildnerisches Gestalten, Gymnasium Thun |
Martin Keller | Sport, Gymnasium Thun |
Marius Gränicher | Rektor, Gymnasium Thun |
Matthias Brock | Landschaftsarchitektur, Moeri+Partner AG, Bern |
Wettbewerbsbegleitung
Peter Jaberg | Bächtold & Moor AG, Bern |
Stefan Gerber | Bächtold & Moor AG, Bern |
Würdigung des Preisgerichts
Das Preisgericht dankt den 31 Teilnehmenden für die Einreichung der Wettbewerbsbeiträge und würdigt die geleistete Arbeit. Die Teilnehmenden haben sich mit der anspruchsvollen Aufgabe stark auseinandergesetzt und mit dem erfreulicherweise breiten Lösungsspektrum eine intensive Debatte im Preisgericht ermöglicht.
Das Preisgericht hat im Rahmen der Jurierung festgestellt, dass die Vereinbarkeit von Doppelnutzungen auf den Parkierungsflächen nicht überzeugen konnte. Dasselbe galt auch für eine Mehrfachnutzung der Dachflächen, welche sich kaum Ortsverträglich umsetzen lässt.
Das Preisgericht dankt auch den Fachexpertinnen und Experten für die präzise und systematische Prüfungstätigkeit.